Wald bei Hindfeld - Von der Monokultur zum gesunden Mischwald
Angeschlagener Eichenwald
Dieser kleine Eichenwald im Landkreis Hildburghausen, nahe der kleinen Gemeinde Hindfeld wurde vor ca. 30 Jahren in strengem “Reih und Glied” als klassische Monokultur gepflanzt. Bei Monokulturen denkt man meistens an Fichten oder Kiefern, aber es gibt durchaus auch Monokulturen die aus Laubbäumen bestehen und auch diese sind für Windwurf, Schädlinge und steigende Temperaturen besonders empfänglich.
So befinden sich auf den ca. 2400qm viele, von verschiedenen Schädlingen befallene Eichen, von denen bereits zahlreiche Bäume die letzten Jahre abgestorben sind.

Ich habe lange überlegt ob ich diesen “Wald-Patienten” kaufen soll, denn gerade der Befall mit dem Eichenprozessionsspinner macht die Herausforderung (auch gesundheitlich) groß. Aber manchmal sind es gerade die großen Herausforderungen die spannend sind. So habe ich Anfang April dieses kleine Waldstück erworben und nun beginnt die Arbeit.
Mein Ziel ist es, diesem kleinen Wald zu helfen, ein gesunder und zukunftsfähiger Mischwald zu werden.
Von der angeschlagenen Eichenwald zum gesunden Mischwald
Das Ziel sehe ich klar vor mir. Dieser Wald soll ein lebendiger, stabiler und zukunftsfähiger Mischwald werden in dem mehr als zehn verschiedene Baumarten wachsen und eine Heimat für viele Lebewesen bieten sollen.
Ein Waldumbau dauert lange, aber umso wichtiger ist es, baldmöglichst damit anzufangen. Mit Schädlingen befallene Bäume müssen entnommen werden und neue Setzlinge gepflanzt und vor dem Verbiss der zahlreichen Rehe, Rotwild und Wildschweine geschützt werden.
Zum Pflanzen von Bäumen bietet sich der Frühling und Herbst an. Es ist also Zeit loszulegen!
Begleitet mich bei dem Waldumbau. Ich werde hier laufend berichten.
Mehr Vielfalt durch neue Setzlinge
Der Süden Thüringens war die letzten Jahre leider sehr trocken mit wenig Niederschlägen. Aus diesem Grund muss ich das auslaufende Frühjahr (April 2025) für das Pflanzen der ersten Setzlinge nutzen. Ich hoffe, dass es für dieses Jahr nicht schon zu spät ist, denn Ende April nehmen die Niederschläge erfahrungsgemäß bereits wieder ab. Die Setzlinge brauchen aber gerade in der Anfangszeit Wasser.
Ich habe mich in Abstimmung mit lokalen Experten dafür entschieden ein paar Weißtannen, Vogelkirschen und einige paar Elsbeeren als heimische Baumarten dem Eichen/Buchenbestand beizumischen. Nach intensiver Recherche habe ich als “Versuch” auch drei Baumhasel als “Zukunftsbaumart” gepflanzt. Diese Baumart verträgt sowohl Frost als auch hohe Temperaturen. Außerdem tragen ihre Blätter zu einem guten Waldboden bei und sie ist nicht invasiv.
Die Meinungen bezüglich der Zukunft der einheimischen Baumarten gehen weit auseinander. Während Einige glauben, dass unsere Baumarten für die Zukunft gewappnet sind, sagen Andere dass sie das nicht sin und wir neue Arten als Ergänzung brauchen. Ich möchte, dass es den Wald in ein paar hundert Jahren immer noch gibt, deshalb habe ich mich dazu entschieden zwar zum Großteil auf heimische Arten zu setzen, diese jedoch mit einigen, nicht invasiven Arten aus südlicheren Gefilden zu bereichern.
Zwei Monate Später (Mitte Juni) habe ich den Wald erneut besucht. Ich hatte kein gutes Gefühl, denn der Rest des Aprils war sehr, sehr trocken und so musste ich davon ausgehen, dass Einige meiner neuen Setzlingen vertrocknet sind. Aber so ist es nicht! Allen Setzlingen geht es (mit Ausnahme von ein paar kleineren Raupenschäden) gut. Ich weiß nicht ob es etwas bringt, aber ich habe sicherheitshalber jeden einzelnen Setzling gegossen und ihm alles Gute gewünscht! Ich hoffe, dass der Sommer immer wieder Regen bringt und das erste Jahr der Kleinen erleichtert.